Ich bin 63 Jahre alt. Ich möchte Ihnen erzählen, was wir als Kinder während der Sowjetzeit auf der Straße gegessen haben. Es wächst überall, aber viele Menschen erkennen seine Macht nicht

Kindheitserinnerungen an wilde Kräuter und Pflanzen: Entdecken Sie, welche wilden Gewächse früher direkt von der Wiese, vom Flussufer oder aus dem Wald gegessen wurden. Ein nostalgischer Rückblick auf natürliche Geschmäcker und das Erkunden der Welt mit allen Sinnen.

🌿 Wilde Pflanzen und Kindheitserinnerungen – Was wir früher gegessen haben

Gestern hat mein Enkel zum ersten Mal die Nadeln der Lärche probiert – und es hat ihm gefallen. Das hat in mir Erinnerungen geweckt: an meine eigene Kindheit, an die wilden Kräuter und Pflanzen, die wir damals neugierig gekostet haben. Es war nicht der Hunger, der uns trieb, sondern die Lust, die Welt zu entdecken – mit dem Geschmackssinn als Kompass.

🍃 Was wir entlang der Wege fanden und aßen

Eines der ersten Gewächse, das mir einfällt, ist die Malve – wir nannten sie „kleine Wassermelonen“. Sie wuchs am Straßenrand, und das störte uns nicht. Wir pflückten sie mit ungewaschenen Händen, pusteten den Staub weg und aßen sie einfach. Genauso wie wir Eiszapfen kosteten oder versuchten, den Geschmack von Schlitten im Frost zu erfassen.

Wenn Flieder und Akazien blühten, naschten wir ihre Blüten. Besonders beliebt waren die Fliederblüten mit fünf Blütenblättern – sie galten als Glücksbringer. Auch junge Ahorntriebe und Kleeblüten gehörten zu unseren saisonalen Leckereien.

🌾 Vom Flussufer bis zum Waldrand – wilde Köstlichkeiten

In den Auen fanden wir wilden Lauch – süßer und aromatischer als der aus dem Garten. Wenn wir ihn entdeckten, aßen wir ihn bis zur Sättigung und nahmen ihn mit nach Hause, damit unsere Mutter ihn in die Teigtaschen mischen konnte. Auch Sauerampfer war ein ständiger Begleiter – sauer, erfrischend und direkt aus der Hand gegessen.