Treue am Rand des Vergessens

„Das ist Rocky. Er passt immer noch auf ihn auf.“

Kapitel 5: Die Ewigkeit

Jahre vergingen.
Neue Gräber kamen hinzu, alte verfielen.
Doch das Grab von Salem und Rocky blieb.
Immer gepflegt, immer besucht.

Eltern erzählten ihren Kindern ihre Geschichte – die Geschichte eines Mannes und eines Hundes, die einander nie verließen.
Eine Geschichte, die lehrte, dass Liebe keine Worte braucht – nur Beständigkeit.

Eines Tages, bei Regen, saß eine alte Frau neben dem Grab.
Sie hatte ihren Mann verloren und weinte still.
Als sie den kleinen Stein des Hundes las, murmelte sie:

„Sogar ein Tier versteht, was Treue ist. Wenn wir Menschen das nur auch könnten.“

Sie hob den Blick, und für einen Moment brach ein Lichtstrahl durch die Wolken.
Vielleicht war es ein Gruß – von zwei Seelen, die sich gefunden hatten, und die selbst der Tod nicht trennen konnte.

Nachwort

Wahre Liebe braucht keine Sprache, keine Versprechen, keine Denkmäler.
Sie ist ein stilles Band, das über den Tod hinausreicht.

Und deshalb – wenn man einen Hund auf einem Grab liegen sieht – sieht man kein Tier.
Man sieht eine Lektion in Menschlichkeit.

Treue stirbt nicht. Sie schläft – an der Schwelle zur Ewigkeit.